So entsteht ein Industriefoto – Teil 3: Das Fotoshooting

So entsteht ein Industriefoto – Teil 3: Das Fotoshooting

In diesem Monat folgt in meiner Beitragsserie „So entsteht ein Industriefoto“ die Beschreibung des abschließenden Fotoshootings (siehe auch Teil 1 „Sondierung der Kundenwünsche“ und Teil 2 „Kalkulation der Kosten).
Als Beispiel dient mir dabei eine Fotoproduktion, die kürzlich in Nordrhein-Westfalen in einem Industrieunternehmen stattfand.

Mein neuer Auftraggeber hatte neben der Firmenzentrale eine imposante Produktionshalle mit den Ausmaßen eines Fußballfeldes errichten lassen.
In dieser Industrieanlage mit ihrem modernen und nagelneuen Erscheinungsbild habe ich aktuelle Werbefotos und virtuelle 360°-Panoramen angefertigt.

Nach den ersten Telefonaten mit der Marketingabteilung war absehbar, dass die gewünschten Fotomotive zu einem anspruchsvollen Fotoshooting führen würden.
In diesem Fall war eine gemeinsame Vorbesichtigung der Industrieanlage erforderlich, um unmittelbar vor Ort alle Details zu besprechen.

Daher fuhr ich zunächst mit einer kleinen Fotoausrüstung nach Nordrhein-Westfalen.
Dort stimmte ich mit dem Unternehmen auf Grundlage erster Probeaufnahmen die späteren Motive ab. Währenddessen konnten sich die Mitarbeiter aus dem Marketing davon überzeugen, dass ich für ein Projekt dieses Umfangs der geeignete Fotograf bin.

Die gewünschten Fotoaufnahmen stellten teilweise weitläufige Areale der Produktionshalle dar.
Auf den virtuellen 360°-Panoramen ist sogar der gesamte umgebende Raum abgebildet.
Jedes noch so unscheinbare, abgebildete Detail wurde für diesen Fototermin unter die Lupe genommen, damit am Ende inhaltlich authentische und optisch ansprechende, beeindruckende Werbefotos entstehen.

Die präzise Vorbereitung eines Fotoshootings sorgt am Ende für ein hochwertiges Ergebnis und spart während der laufenden Fotoproduktion wertvolle Zeit und damit Kosten.

In diesem Fall wurden im Vorfeld zahlreiche schwere Schaltkästen in der Industriehalle arrangiert, unzählige Werkzeuge, Arbeitsstationen und auch LKW wurden penibel vorbereitet und in der jeweiligen Szene positioniert.

Gemeinsam mit meinem Post Producer Daniel Hambrock, der mich auch beim Transport und der Bedienung der umfangreichen Fotoausrüstung unterstützen würde, reiste ich zur Produktion an.
Das Fotoshooting begann gegen Ende der Arbeitswoche und erstreckte sich über das anschließende Wochenende.

Zunächst bereiteten wir die Fotoausrüstung vor: diverse Blitzköpfe, Generatoren, mehrere Kameragehäuse, eine bunte Mischung von Objektiven, Kamerastative, Lampenstative, Kabeltrommeln, Reflektorschirme, Computer, Festplatten, Funkauslöser, Ladegeräte usw., jeweils mit dem erforderlichen Ersatz im Falle eines technischen Defekts.
Während der Fotoassistent die Technik fertig vorbereitete, konnte ich bereits mit den ersten Fotoaufnahmen für die späteren virtuellen 360°-Panoramen beginnen.

Dank der guten Vorbereitung lief das Fotoshooting reibungslos und im Zeitplan wie an einem roten Faden ab.
Ich selber konnte mich während des Fotografierens auf die entscheidenden gestalterischen  Details konzentrieren, da der äußere Rahmen detailliert geklärt und entsprechend vorbereitet war.

Während des Fotoshootings tummelten sich bis zu etwa 12 Personen am Set.
Im Falle der virtuellen Panoramen befand ich mich hingegen ganz alleine am Aufnahmeort, da auf den Rundumansichten keine Menschen abgebildet werden sollten.

Nach drei Tagen hatten wir alle Einstellungen in einem einheitlichen Look „im Kasten“ oder vielmehr mit diversen Backups auf unseren Speichermedien.
Nun würde die Bildbearbeitung und die Erzeugung der virtuellen 360°-Panoramen beginnen – ein Prozess, der erheblich mehr Zeit in Anspruch nimmt als der eigentliche Fototermin.